Daily Planner einer Kreativen: So erstelle ich meinen Tagesplan
Auch, wenn es gute digitale Programme gibt, um den Tag zu planen, kehre ich doch immer wieder zu dieser einen Sache zurück: von Hand auf einen Zettel zu schreiben. Es geht nicht nur schnell, ich muss dafür auch kein Gerät anschalten, wenn ich es eigentlich auslassen und meine Bildschirmzeit reduzieren möchte. Und ich kann das Geschriebene so gestalten, wie ich will – ein Vorteil, an den für mich als Kreative sowieso nichts herankommt.
Hier gebe ich Euch meine Vorlage, wie ich meine Tage plane. Diese Punkte sind dabei wichtig:
_ Ich fülle den Planer am Abend vorher aus. Als Mutter von zwei Kindern und Selbständige, die sich ihre Arbeitszeit komplett selbst einteilen darf und muss, ist es essentiell, mich immer wieder zu fokussieren. Und dazu gehört, schon am Morgen (BEVOR meine Kinder wach sind) zu wissen, wie ich in den Tag starten will. Und worauf ich meine kostbare Zeit aufwende. Es hilft mir immens, am Abend vorher zu planen - so wird meine Konzentration am nächsten Tag nicht von allen neuen Themen, die eintrudeln, abgelenkt.
_ Ich setze eine Intention für den Tag. Meistens tue ich das bereits nach dem Aufwachen, aber für mich ist es schön, das noch einmal groß und sichtbar über meinen Tagesplan zu schreiben. Wie will ich mich heute fühlen? Was will ich heute erreichen? Unter welchem Stern soll mein heutiger Tag stehen? Sei hier spielerisch und offen - diese Intention darf dir Spaß machen! Sie muss keiner Regel folgen.
_ Ich sehe mir an, welche Mondphase gerade ist. Ich spüre nicht nur intensiv den Vollmond (kannst du da nachts schlafen?), sondern spiele immer wieder auch damit, dass erfolgreiche Geschäftsfrauen ihr Business mit Rücksicht auf gewisse Phasen planen. (Kate Northrup zum Beispiel.) Dass es bestimmte Phasen gibt, die besonders kreativ und fruchtbar sind, und wiederum andere, die Ruhe und Rückzug erfordern, macht für mich Sinn. Ich bin hier nicht allzu streng, sondern beobachte, ob hier für mich Übereinstimmungen vorliegen oder wo ich vor eine Wand renne, wenn ich in einer Rückzugsphase versuche, besonders produktiv zu sein. Manchmal ist dies der entscheidende Punkt, wenn ich nur die Erlaubnis brauche, mal nicht ständig produktiv zu sein.
_ Was ist wichtig? / Was ist dringend? Als ich bei Marie Forleo zum ersten Mal den Unterschied kennengelernt habe, war das für mich ein echtes Aha-Erlebnis. Denn ich habe so viel zu tun - wie entscheide ich, was ich als erstes mache? Marie Forleo rät, den Tag so zu planen, dass man sich zuerst dem widmet, was einem wichtig ist. Wenn du schon immer ein Buch schreiben / ein Business eröffnen / einen Traum zur Realität machen wolltest, dann ist das für dich das Wichtige. Gib diesem (für deine Seele, dein Herz, dein Wachstum) Wichtigen entsprechend die kostbare Zeit. Alles Dringende (Zahnarzttermine, Brotjob, Steuererklärung, die dringende E-Mail beantworten) kommt danach.
_ Trage deine Aufgaben neben die entsprechenden Zeiten im Planer ein. Dazu gehören auch Aufgaben wie „Frühstück machen“ und „Sohn zum Kindergarten bringen“. Wenn du alles einträgst, was du wirklich tun musst, siehst du viel besser, wofür dir realistisch noch Zeit bleibt. Trage auch Zeit für deine Pausen ein! Bei mir steht immer der kurze Mittagsspaziergang oder die Morgenmediation drin. Und dann halte dich an folgende Regel: Alles, was auf diesem Planer steht, wird auch gemacht. Lass nicht die Zeit ausfallen, in der du dich wieder auflädst - deine Kinder und deine Kreativität brauchen dein volles, gelassenes, genährtes, strahlendes Selbst. (Macht auch viel mehr Spaß so.)
_ Als Mutter habe ich tausend Dinge im Kopf, die ich auch noch erledigen muss. Ach ja, da war ja noch etwas! Damit ich nicht an alles gleichzeitig denken und mich erinnern muss, habe ich eine Spalte „für später“. Stichwort Mental Load! Später kann hier übermorgen, in drei Wochen oder irgendwann heißen. Und „für das Universum“? Bei manchen Dingen weiß ich schlicht nicht, wie ich sie erledigen oder lösen soll. Diese Spalte ist für alles, was mir Kopfzerbrechen bereitet. Hier darf - indem ich es aufschreibe - eine Lösung in mein Leben flattern, an die ich in der Form gar nicht gedacht habe. Auch hier gilt: Wenn ich es aufschreibe, muss ich es nicht im Kopf behalten.
_ Die Ta-Daa Liste: Nicht nur Kreative kennen das. Ein halber Tag vergeht und man fragt sich, was man eigentlich geschafft hat. Wenn ich Zeiten habe, in denen ich zum Beispiel plotte, entstehen dabei nicht viele Wörter auf Papier. Es ist Denkzeit, die nicht sichtbar, aber trotzdem unersetzlich ist. Oder man ist als Mutter gefragt und muss sich für ein paar Stunden der Tochter widmen, die einen heftigen Streit auf dem Schulhof hatte. All das sind wichtige Dinge, bei denen ich selbst manchmal nicht merke, dass ich meine Zeit wertvoll eingesetzt habe. Diese Spalte dient dazu, alles zu notieren, was du vielleicht nicht in Zahlen, Geld, Wörtern oder Seiten messen kannst. (Eine erreichte Wörterzahl im Manuskript zählt allerdings auch! Feiere deine Erfolge.)
_ Das tue ich für mich: Du weißt ja, wie meine wichtigste Überzeugung lautet. Du bist das wichtigste Puzzlestück für deine Kreativität, also behandle dich entsprechend! Indem du aufschreibst, was du für dich tust (ausreichend Wasser trinken, Lieblingsmusik aufdrehen, Spaziergang machen, Rat von Freundin einholen, …), kannst du dieses Versprechen einhalten. Behandle dich hier so, wie du deine beste Freundin, dein Kind, dein Haustier, deine Lieblingspflanze behandeln würdest: Liebevolle Worte und viel Zuneigung.
Jetzt bist du dran: Lade dir hier den Tagesplaner zum Ausdrucken in Farbe herunter, hier findest du die Schwarz-Weiß-Version. Über dein Feedback, wie du ihn nutzt, würde ich mich sehr freuen!
Weitere Ressourcen: Wenn das Thema Erlaubnis (wie bei mir) etwas ist, was dir immer wieder über die Hürden hilft, dann habe ich hier einen Blog-Artikel für dich. Und wenn du so weit bist, kann ich dir in meiner Intensivstunde Transform Your Text ganz persönlich und maßgeschneidert weiterhelfen.
Alles Liebe und hab einen guten Tag mit schönen Plänen!
Deine Judith